Der Abdruck des Körpers ist Beunruhigung, Beklemmung und Unbehagen an der materiellen und natürlichen Sperrigkeit, die wir doch in uns tragen und die wir überall verrücken und einpassen müssen. Die körperliche Gegenwart von Künstler oder Künstlerin im politischen Kontext der Masse, des Publikums: sein oder ihr rohes, ungeglättetes Zeugnis, so belassen, wie es ist, hinsichtlich der kulturellen Konstruktion ihrer jeweiligen Umgebung. Der Körper und die Triumphbögen, der Körper und der Wolkenkratzer, Körper und Buch, Körper und Skulptur, Körper und politisches Sym- bol, der Körper und die Fotografie des Körpers, der Körper und der Held, der Körper und die vom „kulturellen Tier” veränderte Landschaft: Mensch und Technologie. Die Botschaft wird formuliert anhand eines neuen Codes, anhand der Iteration von Elementen, die nebeneinander bestehen müssen: Materie, Vorstellungskraft und Technik. Das Werk der visuellen Poesie hat seinen Ursprung mithin nicht in der Literatur oder Malerei, sondern ist autonomes Werk menschlicher Auseinander-setzung mit den Massenmedien.’

Lucia Marcucci, Visuelle Poesie als eine neue Form von Sprache, 1973.
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